Urbane Resilience

Die lizensierte Software "VITRUV"

© Fraunhofer EMI
Gewichtete Verwundbarkeit eines Stadtgebiets unter Berücksichtigung aller möglicher Gefahrenherde (Postition, Intensität).
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Empirische Häufigkeitsverteilung potentieller Gefahrenherde.

Die lizensierte Software VITRUV (Vulnerability Identification Tools for Resilience Enhancements of Urban Environments) ermöglicht das direkte Einbinden von Sicherheitsaspekten in den Prozess der Städteplanung. Städte können damit bereits in der Entwicklungsphase nachhaltiger und robuster geplant werden, außerdem ermöglicht es die Software, Schwachstellen in urbanen Gebieten zu identifizieren.

In Zusammenarbeit mit potenziellen Anwendern wie Städteplanern, Architekten und der Polizei wurde im EU-Projekt VITRUV eine benutzerfreundliche Software entwickelt. Die grafische Benutzeroberfläche (GUI) beinhaltet eine dreidimensionale Visualisierung der Stadtgebiete und verwendet dabei gängige Dateiformate (JPEG, DXF, CityGML). Mit abrufbaren vordefinierten Gebäudetypen kann die betrachtete Stadt schnell nachgebildet werden.

Zur Schwachstellenanalyse in urbanen Gebieten sind verschiedene Vorgehensweisen integriert. Im ersten Schritt ermöglicht eine empirische Risikoanalyse die Bewertung der Anfälligkeit bestimmter Gebiete, indem sie historische Daten verarbeitet. Statistische Häufigkeiten (Suszeptibilitäten) werden in Abhängigkeit der Bedrohungsart, des bedrohten Objekts, der Region und der Exposition visualisiert. Anschließend kann der mögliche Schaden mithilfe eines validierten physikalischen Ingenieurmodells im Rahmen einer quantitativen Risikoanalyse berechnet werden.

Unterschiedliche Leistungskriterien wie die Anzahl betroffener Personen, struktureller oder monetärer Schaden, sind für Gebäude und Verkehrsinfrastrukturelemente abrufbar. Verschiedene Schutzmaßnahmen sind implementiert und ermöglichen eine Erhöhung der urbanen Resilienz, also der Robustheit von Städten gegenüber Störungen. Weiterhin bieten diese Maßnahmen eine Grundlage für Kosten-Nutzen Analysen für Entscheidungsträger.