WPC mit Flammschutz

Holz-Polymer-Werkstoffe (WPC) mit Flammschutz

© Fraunhofer WKI
WPC-Platte ohne (oben) und mit (unten) Flammschutzausrüstung

Forscher des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung WKI haben im von der EU geförderten Projekt »LIMOWOOD« gemeinsam mit Industriepartnern WPC-Plattenwerkstoffe für Möbel entwickelt, die flammgeschützt und feuchteresistent sind.

Das Material besteht zu 60 Prozent aus Holzpartikeln und zu 40 Prozent aus thermoplastischen Kunststoffen, insbesondere Polypropylen und Polyethylen. Die Ausgangsmaterialien können aus Recyclingströmen stammen. Auch andere lignocellulosehaltige Rohstoffe wie Hanf- oder Baumwollfasern sowie Reishülsen lassen sich zur Herstellung der Platten verwenden. Die WKIForscher produzieren die WPC-Platten im Pressverfahren ohne formaldehydhaltige Klebstoffe. Die Werkstoffe sind zu 100 Prozent recycelbar.

In der Schmelzphase wurden kommerzielle, halogenfreie Flammschutzmittel zugegeben. Die besten Ergebnisse erzielten die Forscher durch Kombinationen von Flammschutzmitteln wie etwa rotem Phosphor und Blähgrafit. Die so ausgerüsteten WPC-Rezepturen zeigten Sauerstoffindizes von bis zu 38 Prozent, wenn gleichzeitig auch flammgeschützte Holzpartikel eingesetzt wurden. Zum Vergleich: Der Sauerstoffindex einer nicht flammgeschützten WPC-Platte liegt bei 19 Prozent. Im Kleinbrennertest entzündeten sich die ausgerüsteten Platten
selbst nach einer Beflammungsdauer von 300 Sekunden nicht.

Die WPC-Platten nehmen darüber hinaus nur wenig Wasser auf und eignen sich daher besonders für den Einsatz in feuchter Umgebung. Die Anwendung von WPC findet nur dort ihre Grenzen, wo hohe statische Lasten auftreten. Durch eine geschickte Komponentenauswahl ist es gelungen, hohe Biegefestigkeiten zu erhalten, die die Anforderungen an Spanplatten weit übersteigen. So ist ein Einsatz der flammgeschützten WPC nicht nur im Möbelbau, sondern auch für Fassadenverkleidungen, im Messebau sowie im Bau- und Transportwesen denkbar.